Kein Einsatz ist bis ins letzte Detail planbar. Für Sarah Freiburghaus ist dies mit ein Grund, warum sie ihren Beruf als Intensivpflegefachfrau bei der Rega so gerne ausübt. Wichtig bei allen Jeteinsätzen sei es, stets alle möglichen Szenarien zu berücksichtigen – noch bevor der Ambulanzjet abhebt. Zum Beispiel dann, wenn sie im Rega-Center das medizinische Material für eine Repatriierung vorbereitet. Dabei hilft ihr das medizinische Dossier über die Patienten, welches die Beratungsärztinnen in der Einsatzzentrale während der vorgelagerten Abklärungen angefertigt haben. «Unsere Einsatzleiterinnen und Beratungsärzte leisten hervorragende Arbeit im Vorfeld eines Einsatzes», sagt sie. «Trotzdem müssen wir als Crew vor Ort auch mal improvisieren, um die bestmöglichen Lösungen für unsere Patientinnen und Patienten zu finden.» Zum Beispiel dann, wenn sich der Zustand eines Patienten während des Flugs plötzlich verschlechtert.
In diesen Momenten sind die Fähigkeiten der medizinischen Crew im Ambulanzjet gefragt: «In der Luft sind der Flugarzt und ich auf uns gestellt», erzählt die Pflegefachfrau. Deshalb ist ihre langjährige Tätigkeit auf verschiedenen Intensivstationen für sie heute eine wichtige Ressource im RegaAlltag. «Erfahrung hilft sehr, wenn es darum geht, in unvorhergesehenen Situationen richtig zu reagieren.» Sarah Freiburghaus, die sich nach ihrer Ausbildung als Pflegefachfrau zur Expertin Intensivpflege weitergebildet hat, arbeitet nach wie vor auf einem Teilzeitpensum im Universitätsspital Zürich. Die medizinische Betreuung von Patientinnen und Patienten ist der eine Teil ihres Aufgabengebiets. Der andere Teil ist die Betreuung auf einer menschlichen Ebene. «Die Patientinnen und Patienten, und auch ihre Angehörigen, sind in einer Ausnahmesituation. Da ist es unabdingbar, dass wir sie auch auf einer psychologischen Ebene abholen und für sie da sind», sagt sie.
Ob medizinisch oder zwischenmenschlich: Sarah Freiburghaus schätzt die Arbeit mit Patienten und Angehörigen. In den meisten Fällen verlässt sie den Hangar im RegaCenter nach einem Einsatz mit gutem Gefühl: «Die Gewissheit, dass wir jemanden nach schlimmen Erlebnissen wohlbehalten in die Heimat zurückfliegen durften, ist etwas sehr Schönes.»