Heli-Flüge für Schafe: Über 300 Schafe, die auf einer Schafalp bei Grindelwald seit einer Woche von der Aussenwelt abgeschnitten waren, wurden am Freitagmorgen von der Rega evakuiert.
Vor Wochenfrist hatte sich im Gebiet des <<Ankenbälli>> oberhalb des Unteren Grindelwaldglet-schers ein gewaltiger, bis nach Grindelwald hörbarer Felssturz ereignet, der über 300 Schafe von der Umwelt abschnitt. Abklärungen des Schweizerischen Alpen-Clubs (SAC) ergaben, dass die Schafe nicht auf dem Landweg via Stieregg zu evakuieren sind. Es besteht weiterhin die Gefahr von Felsabbrüchen.
Im Auftrag der Rega sind am Freitagmorgen mit einem Helikopter der Berner Oberländer Heli-kopter AG (Bohag) 326 Schafe zur Stieregg geflogen worden, von wo sie den Abstieg ins Tal auf konventionelle Weise fortsetzen konnten.
Die Rega leistet, zusammen mit der Schweizer Berghilfe, einen wichtigen und willkommenen Beitrag zur Aufrechterhaltung der schweizerischen Alpbewirtschaftung. Um die Rega-Helikopter für Notfalleinsätze freizuhalten, werden für diese Tierflüge in der Regel Helikopter von Partnerfirmen zugemietet. Rund 1100 Kälber, Rinder oder Kühe wurden 1999 mit dem Helikopter aus unwegsamem Gebiet bis zur nächsten, gut befahrbaren Strasse geflogen. Am häufigsten handelte es sich dabei um verletzte oder kranke Tiere, wovon ein Teil wieder gesund wurde, oft aber nur noch ins Schlachthaus gebracht werden konnte.
Für Tierbesitzer mit einer Rega-Familiengönnerschaft sind diese Einsätze kostenlos. In anderen Fällen kann sich die Schweizer Berghilfe an den Kosten beteiligen. Gemeinsam mit der Berghilfe handelt die Rega in katastrophenartigen Situationen im Berggebiet, so bei aussergewöhnlichen Schneefällen, Lawinen, bei Trockenperioden mit Wassermangel oder Erdrutschen mit Wegverschüttungen. Auch bei der heutigen Evakuation auf der Grindelwaldner Schafalp organisierte die Rega den Einsatz und teilt die entstandenen Kosten mit der Schweizer Berghilfe.
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