Eine ungewöhnliche Alarmierung über die Rega-App ging am Montagnachmittag in der Rega-Einsatzzentrale ein. Normalerweise übermittelt die App nicht nur den Standort und die Handy-nummer des Alarmierenden, sondern baut auch eine Telefonverbindung zur Einsatzzentrale auf, damit der Einsatzleiter mit dem Alarmierenden sprechen kann. Nicht so in diesem Fall: Zwar wurden die Koordinaten und die Handynummer dem Einsatzleiter direkt auf den Bildschirm übermittelt, aber ein Gespräch kam aufgrund der schlechten Verbindung nicht zustande. Weil sich der übermittelte Standort in einem steilen Hang eines Tourengebiets befand, entschied der Einsatzleiter, sofort die Crew der Rega-Basis Samedan aufzubieten.
Skitourengänger verschüttet
Der Rettungshelikopter der Basis Samedan flog unverzüglich zu den angegebenen Koordinaten und es zeigte sich: Oberhalb der Alp Arpiglia bei Zuoz (GR) war eine rund 200 Meter lange La-wine in ein Couloir niedergegangen und hatte drei Personen einer fünfköpfigen Skitourengruppe verschüttet. Als der Rettungssanitäter und der Notarzt auf den Lawinenkegel abgesetzt wurden, waren zwei Verschüttete bereits teilweise frei und die Unversehrten waren daran, einen komplett Verschütteten freizuschaufeln. Die Retter halfen mit, die Verschütteten ganz von den Schneemas-sen zu befreien und kümmerten sich um die medizinische Erstversorgung der Verunfallten. Die Tourengänger wurden mit Unterkühlungen und leichten Verletzungen ins nächste Spital geflogen. Ebenfalls im Einsatz stand ein Helikopter der HeliBernina.
Jede Minute zählt
Pro Jahr fliegen die Rega-Crews rund 30 Lawineneinsätze. Um bei einem Lawineneinsatz mög-lichst effizient retten zu können, ist die Suchausrüstung für Lawinenopfer im Winter immer mit an Bord des Rega-Helikopters. Entscheidend für das Überleben von Verschütteten ist die schnelle Rettung: Wer also beobachtet, wie sich eine Lawine löst und Menschen mitreisst, soll unverzüglich die Rega-Einsatzzentrale über die Alarmnummer 1414 oder mittels Rega-App alar-mieren und sofort nach der Alarmierung mit der Suche nach Verschütteten beginnen.