Zwei junge Frauen waren am späten Samstagnachmittag unterhalb der Zwischenstation «Scansinas» im Skigebiet Flims Laax Falera abseits der Pisten zu Fuss unterwegs. Im steilen Gelände rutschten sie auf glitschigem Untergrund aus und stürzten rund 15 Meter über ein Felsband ab. Beim Sturz zog sich eine der beiden Frauen leichte, die andere mittelschwere Verletzungen zu. Die alarmierte Pistenpatrouille konnte zwar zu den beiden Verunfallten gelangen, ein Abtransport mit dem Rettungsschlitten war aber aufgrund Schneemangels nicht möglich. Die aufgebotene Rega-Crew der Basis Untervaz konnte aufgrund dichten Nebels nicht bis zur Unfallstelle fliegen und musste in der Nähe landen, um eine Verbesserung der Sichtverhältnisse abzuwarten.
Mit Hilfe eines Flaschenzugs hoch zur Gondel
Von dort aus konnte der Rega-Notarzt zu Fuss zur Patientin gelangen und diese vor Ort medizinisch versorgen. Weil die Sichtverhältnisse nicht besser wurden, konnte die Patientin nicht an der Rettungswinde des Rega-Helikopters ausgeflogen werden, und die Retter mussten eine andere Lösung finden. Da die Unfallstelle direkt unterhalb der Gondelbahn verlief, entschieden sich die Beteiligten für eine unkonventionelle Methode. Mit Hilfe eines Flaschenzugs zogen die Retter die gut auf einer Vakuummatratze stabilisierte Patientin zur Gondel hoch. Anschliessend wurde sie in der Kabine ins Tal und von dort ins nächste geeignete Spital transportiert.
Gemeinsame Trainings für den Ernstfall
Die Bergretter des Schweizer Alpen-Club SAC kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine Rettung aus der Luft nicht möglich ist oder die Rega-Crews Unterstützung in schwierigem Gelände benötigen. Damit die Zusammenarbeit im Ernstfall effizient verläuft, trainieren die Rettungsspezialisten und die Rega-Crews regelmässig gemeinsam. Für ihre Einsätze werden die Bergretter schweizweit von der Rega-Einsatzzentrale aufgeboten. Die Ausbildung der Rettungsspezialisten erfolgt durch die Alpine Rettung Schweiz (ARS), eine gemeinsame Stiftung der Rega und des Schweizer Alpen-Club SAC.