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Wie Sie sich auf eine Tour auf einem Klettersteig vorbereiten

Klettersteige erfreuen sich grosser Beliebtheit. Sie bieten spektakuläre Aussichten und schöne Erlebnisse – vorausgesetzt, Sie bereiten sich gut auf die Tour vor.

Wer sich an das Abenteuer Klettersteig wagt, sollte schwindelfrei und trittsicher sein. Dass Sie auch ohne spezielle Kletterkenntnisse in eine ausgesetzte Felswand kommen, ist einem massiven Drahtseil zu verdanken, das an Eisenstiften durch die Felsen verläuft. Klettersteige sind mit Griffen und Tritten, Leitern und Hängebrücken ausgestattet. So meistern auch Menschen ohne Klettererfahrung steile Wände und ausgesetzte Traversen, immer gesichert am durchgehenden Drahtseil. «Via Ferrata» – der Eisenweg – ist die gängige, italienische Bezeichnung für einen Klettersteig. 

Nur mit der geeigneten Ausrüstung

Die richtige Ausrüstung ist Voraussetzung für das Begehen eines Klettersteigs: feste Schuhe, ein Helm, ein Klettergurt und das sogenannte Klettersteigset. Dieses besteht aus zwei Karabinern mit Schlinge sowie einem Bandfalldämpfer und stellt die Verbindung zwischen dem Klettergurt und dem Drahtseil des Klettersteigs her. Die Grundtechnik fürs Vorwärtskommen funktioniert so: Mit den beiden Karabinern hängen Sie sich in das Stahlseil ein und schieben mit der Hand das Klettersteigset mit, während Sie weiterkraxeln. Bei den Eisenstiften heisst es umhängen, also einen Karabiner lösen und oberhalb des Stiftes wieder einhängen – einen Karabiner nach dem anderen, damit man stets gesichert bleibt.

Umsichtige Planung als A und O

Touren auf Klettersteigen erfordern viel Eigenverantwortung, eine gesunde Selbsteinschätzung und das Wissen um mögliche Gefahren. Gute Vorbereitung und umsichtige Planung helfen, Notfälle zu verhindern. Der Schweizer Alpen-Club SAC hat auf seiner Website zehn Empfehlungen für die sichere Begehung eines Klettersteigs zusammengestellt.

Bei der Wahl des Klettersteigs ist es wichtig, dass Sie sich über die verschiedenen Schwierigkeitsstufen informieren und die Tour an Ihr Können anpassen. Überschätzen Sie sich nicht, und entscheiden Sie sich im Zweifel lieber für eine etwas leichtere Tour. Berücksichtigen Sie nicht nur die Schwierigkeitsangaben, sondern auch andere Kriterien wie Höhenunterschiede, Ausgesetztheit oder Zustiegszeit respektive Gesamtgehzeit sowie die Wetterbedingungen. Auf einem Klettersteig ist eine Umkehr schwierig oder manchmal gar unmöglich. 

Nicht ohne Gefahren

Auch wenn Klettersteige einen eher einfachen Einstieg ins Klettern darstellen, sind sie dennoch nicht ungefährlich. Im Gegensatz zum Sportklettern, bei dem ein Sturz ins Seil dazugehört, gilt es auf einem Klettersteig, einen Sturz möglichst zu vermeiden. Absturzgesichert ist man zwar durch das Klettersteigset: Bei einem Sturz reisst der Bandfalldämpfer des Klettersteigsets auf und verringert die Sturzenergie etwas. Aber verletzen kann man sich trotzdem.

Unfälle mit fatalen Folgen passieren gemäss Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) meistens wegen Sicherungsfehlern. Gründe dafür sind Müdigkeit und Unkonzentriertheit. Achten Sie deshalb auch darauf, dass Sie genügend trinken und essen sowie regelmässig Pause machen.

Tipps aus der Einsatzzentrale

Sollte es doch zu einer Notsituation oder einem Unglück kommen, ist die Rega jederzeit für Sie da. Wir empfehlen, den Alarm mit der Notfall-App der Rega auszulösen. Sie übermittelt bei einer Alarmierung Ihre Koordinaten an die Rega-Einsatzzentrale und stellt eine Telefonverbindung mit einer Einsatzleiterin oder einem Einsatzleiter her. Diese entscheiden, welches Rettungsmittel am geeignetsten ist und ob die SAC-Bergretterinnen und -retter aufgeboten werden müssen, welche die Helikopter-Crew im schwierigen Gelände unterstützen.

Im Notfall sind für unsere Einsatzleiterinnen und -leiter folgende Informationen nützlich: Die Angabe, in welchem Abschnitt des Klettersteigs Sie sich befinden; ob Sie einen festen Stand haben oder nicht; ob es über Ihnen einen Felsüberhang hat; die Farbe Ihrer Kleidung. Wenn der Rega-Helikopter dann am Himmel auftaucht, können Sie der Helikopter-­Crew helfen, indem Sie mit dem korrekten Zeichen auf sich aufmerksam machen: Strecken Sie die Arme in die Höhe, sodass diese ein Y formen. Das steht für «Yes», ich brauche Hilfe.

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