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Beherzt handeln

Bei einem akuten Herz-Kreislauf- Stillstand zählt jede Minute. Eine Reanimation mit Herzdruckmassage kann Leben retten. Wir erklären, wie sie funktioniert.

In der Schweiz erleiden jährlich rund 8000 Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislauf- Stillstand. Eine Patientin oder ein Patient verstirbt innerhalb von wenigen Minuten, wenn zusätzlich zur Alarmierung nicht sofort Wiederbelebungsmassnahmen ergriffen werden, bis die professionellen Retter vor Ort sind. 

Es ist wichtig zu wissen, was zu tun ist, wenn das Herz eines Menschen nicht mehr schlägt, da die fehlende Blutversorgung des Gehirns nach wenigen Minuten zu schweren Hirnschäden führen kann. Doch viele Menschen haben die unbegründete Angst, etwas falsch zu machen, und handeln lieber nicht.

Das Wichtigste: Hilfe leisten, bis Rettung eintrifft

Wie zeigt sich ein Herz-Kreislauf-Stillstand? Die zwei wichtigsten Hinweise: Eine Person wird plötzlich bewusstlos und atmet nicht mehr. Jetzt gilt es, keine Zeit zu verlieren und unverzüglich den Notruf 144 zu wählen oder die Rega via Alarmnummer 1414 oder Rega-App zu alarmieren. Machen Sie das selbst oder fordern Sie Passanten deutlich dazu auf. 

Mit der Herzdruckmassage muss man sofort beginnen und sie so lange weiterführen, bis sich die Patientin oder der Patient wehrt oder medizinisches Fachpersonal eintrifft. Eine Herzdruckmassage ist anstrengend: Es ist deshalb ratsam, Personen in der Nähe zu Hilfe zu rufen, damit man sich abwechseln kann und jemand einen Defibrillator holen kann.

So funktioniert eine Reanimation

• Personen in der Nähe auffordern, einen Defibrillator (AED) zu holen (siehe Defikarte.ch)

• Wenn Einsatzleiterin/Disponent am Telefon: dieses auf Lautsprecher schalten, sodass die Reanimation via Telefon unterstützt werden kann.

• Patientin/Patient flach auf den Rücken legen (harte Unterlage).

• Seitlich neben der Person auf Höhe des Brustkorbes knien.

• Den einen Handballen (flache Hand) auf die Mitte des Brustkorbes legen. Die andere Hand auf die erste platzieren. Mit gestreckten Armen senkrecht von oben 5 bis 6 cm tief und schnell drücken: 2 x pro Sekunde bzw. 100 bis 120 pro Minute. Das Lied «Stayin′ alive » von den Bee Gees gibt den richtigen Takt für die Reanimation vor.

• Falls weitere Helfende anwesend sind: alle 2 Minuten ablösen. Unterbruch so kurz wie möglich halten.

• Wenn der Defibrillator eintrifft: einschalten und Anweisungen befolgen. Reanimation fortführen, bis Rettungsteam vor Ort ist.

Fragen und Antworten zur Reanimation

Bei einer Reanimation muss man mit viel Kraft auf den Brustkorb der Patientin oder des Patienten drücken, damit das Blut bis ins Gehirn gepumpt wird. Dadurch kann es zu Rippenbrüchen kommen. Aber keine Sorge: Eine gebrochene Rippe ist nichts Lebensgefährliches – ein Herz, das stillsteht, hingegen schon.

Es ist einfacher, wenn der Fokus auf der Herzdruckmassage liegt. Diese erweist sich als eine unkomplizierte und sehr wirkungsvolle Massnahme. Die Beatmung ist bei einer Reanimation aber auch wichtig. Trauen Sie sich zu, die Patientin oder den Patienten zu beatmen, dann machen Sie das über die Nase, und zwar im Verhältnis 30 zu 2: Nach 30 Kompressionen folgen zwei Beatmungsstösse durch die Nase – möglichst ohne Unterbruch dazwischen.

Ein automatischer externer Defibrillator (AED) behandelt Herzkammerflimmern mit einem Elektroschock und funktioniert wie ein «Reset» des Herzens, damit es wieder selbstständig schlagen kann. AEDs lassen sich von Laien bedienen und sind an vielen öffentlichen Orten wie Bahnhöfen oder Einkaufszentren verfügbar.

Weitere Informationen:

Standorte aller frei zugänglichen Defibrillatoren: Defikarte.ch
Schweizerische Herzstiftung: swissheart.ch
Swiss Resuscitation Council SCL: resuscitation.ch

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