Kurzer Flug ins Inselspital
Während Rega 14 abhebt, um den Niesen fliegt und der Aare in Richtung Inselspital folgt, kümmert sich die Rega-Einsatzzentrale am Flughafen Zürich um die Anmeldung des Patienten im Spital. Der Weg von Frutigen nach Bern ist mit dem Helikopter rasch zurückgelegt. Knapp 20 Minuten später landet der Helikopter auf dem Dach des Inselspitals. Die Crew bringt Samuel Schmid in den Schockraum und übergibt ihn den medizinischen Fachleuten des Spitals, die sich nun um ihn kümmern. Der Abschied ist kurz: «Tschou zäme, machet’s guet!» Rega 14 hebt ab und fliegt zurück zur Basis. In der Kabine meint Jacqueline Leitl erleichtert: «Zum Glück hat es ihn nicht noch schlimmer erwischt. Das hätte ganz anders ausgehen können.»
Evakuation mit Rettungswinde
Kaum gelandet folgt um 12:30 Uhr der nächste Alarm. Ein junger Mann ist im Bikepark Wiriehorn gestürzt und hat sich das Schlüsselbein gebrochen. Eine Landung direkt beim Patienten ist nicht möglich, darum steigen Jacqueline Leitl und Peter Lempen aus dem knapp über dem Grund schwebenden Helikopter, und Adrian von Siebenthal landet den Da Vinci einige Meter weiter entfernt. Der Biker schildert, wie er gestürzt ist. «Ich wollte um ein Zauntor herumfahren, weil ich das neue Bike nicht zerkratzen wollte. Das ging leider schief», meint er zerknirscht. Jacqueline Leitl spritzt ihm ein Schmerzmittel und bringt ihn zum Helikopter. Der junge Mann wird ins Spital Thun geflogen. Danach fliegt die Crew zurück auf die Basis. Dort gehen wieder alle ihren Aufgaben nach: Der Rettungssanitäter betankt den Heli, die Notärztin ergänzt die aufgebrauchten Medikamente, und der Pilot erfasst den Einsatz im Computer. Danach gibt es Mittagessen: Wurst mit Salat.
Um 15:55 Uhr piept der Alarm erneut. Nebel und ein Schneeband verunmöglichen einem Paar in der Nähe der Tschentenalp den Auf- wie auch den Abstieg. Adrian von Siebenthal prüft den Einsatzort auf der Karte und sagt: «Das Gelände ist sehr steil. Die Evakuation ist anspruchsvoll, wir nehmen einen Rettungsspezialisten mit.» Er informiert die Einsatzzentrale. Nach wenigen Minuten funkt diese: «Ihr könnt Franz Baumgartner abholen.» Rega 14 fliegt zum Haus des Rettungsspezialisten Helikopter des Schweizer Alpen-Club SAC, und er steigt ein. «Sälü Franz» – «Sälü zäme.» Weiter geht es zu den im Gebirge blockierten Personen. Weil eine Landung direkt bei den beiden unmöglich ist, sucht Adrian von Siebenthal einen Zwischenlandeplatz. Hier steigt Notärztin Jacqueline Leitl aus. Der Pilot, der Rettungssanitäter und der Rettungsspezialist Helikopter fliegen weiter und evakuieren danach eine Person nach der anderen mit der Winde. Punktgenau werden sie bei der Notärztin abgesetzt. Weil beide unverletzt sind, können sie selbstständig ins Tal absteigen.