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Luftrettung im Wallis: Rega reicht Beschwerde gegen Entscheid der KWRO ein

Die Kantonale Walliser Rettungsorganisation KWRO hat am 28. November 2022 verfügt, dass die Air Zermatt und die Air-Glaciers einen Leistungsauftrag für die Luftrettung im Kanton Wallis erhalten, die Rega aber auch künftig im Walliser Luftrettungsdispositiv nicht berücksichtigt wird. Gegen diesen Entscheid hat die Rega beim Staatsrat des Kantons Wallis fristgerecht Beschwerde eingereicht.

Die Rega reichte Beschwerde gegen den Entscheid der KWRO ein, weil zum einen das Vergabeverfahren von Anfang an so ausgestaltet war, dass die beiden Walliser Anbieterinnen, die Air Zermatt und die Air-Glaciers, den Zuschlag erhalten würden. Und zum anderen, weil die Rega die zum Teil mangelhafte notfallmedizinische Versorgung im Kanton Wallis stärken will.

Grobe Mängel im Vergabeverfahren

Dem Vergabeverfahren liegt eine durch die KWRO im Sinne eines «Reverse Engineerings» erstellte Bedarfsanalyse zu Grunde, die bestehende notfallmedizinische Mängel im Walliser Luftrettungssystem komplett ausblendet. Weiter erfolgte die Bewertung der Angebote gezielt zum Vorteil der Air Zermatt und der Air-Glaciers und zum Nachteil der Rega, indem notfallmedizinische Aspekte sowie die technische Ausstattung der Helikopter nicht berücksichtigt wurden. Darüber hinaus wurden die Zuschlagskriterien nicht gewichtet, immer wieder abgeändert oder bei der Bewertung gar nicht angewandt. Schliesslich wurde die Bedarfsanalyse unter Verletzung der Befangenheitsregeln durchgeführt. Nach Ansicht der Rega kann es nicht sein, dass an der Bedarfsanalyse Vertreter von Air Zermatt und Air-Glaciers beteiligt waren, die gleichzeitig Mitglieder des Verwaltungsrats der KWRO sind.

Mängel in der notfallmedizinischen Versorgung im Wallis – die Rega will das ändern

Wie ein Monitoringbericht der KWRO vom September 2020 zeigt, ist das Rettungsdispositiv im Kanton Wallis verbesserungswürdig, weil ein Bedarf an zusätzlichen Rettungsmitteln besteht. Dieser Bedarf äussert sich primär darin, dass im Kanton Wallis die Hilfsfristen überschritten werden oder in der Nacht wegen Ressourcenmangel und ungenügender Ausrüstung nur sehr wenige Rettungen durchgeführt werden können. Zu lange Hilfsfristen bedeuten, dass den Patientinnen und Patienten nicht innerhalb der notfallmedizinisch indizierten Zeit geholfen werden kann. Die Rega will das ändern.

Rega möchte ein faires Verfahren und das Walliser Luftrettungsdispositiv stärken

Die Rega möchte einen Beitrag an die Verbesserung leisten, indem sie das bestehende Dispositiv mit ihrer Flotte verstärkt – durch den in Sion stationierten Rettungshelikopter sowie von den kantonsnahen Basen aus (von sechs der total 14 Rega-Basen aus kann das Wallis innert sechs bis 13 Flugminuten erreicht werden). Patientinnen und Patienten im Kanton Wallis sollen sich darauf verlassen können, dass bei einem medizinischen Notfall immer das nächste und am besten geeignete Luftrettungsmittel aufgeboten wird. Es geht der Rega nicht darum, andere Organisationen zu verdrängen.

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