Bevor die neuen Rega-Helikopter zu ihren ersten Rettungseinsätzen starten können, musste die von der Rega entwickelte Innenausstattung eingebaut und von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zertifiziert werden. Auf Basis der Einsatzerfahrung mit dem Vorgängermodell EC 145 hatte die Rega in den letzten zwei Jahren die Ausstattung der neuen H145 entwickelt und weiter optimiert. Nun sind die neuen Rega-Helikopter einsatzbereit und der erste H145 wird Ende Oktober auf der Mittellandbasis Bern seinen Dienst aufnehmen. Wenig später folgt die Übergabe des zweiten Helikopters an die Basis Basel und bis Mitte 2019 werden auch die Crews der Einsatzbasen Zürich, Lausanne und St. Gallen ihre Einsätze mit dem neuen Rega-Helikopter fliegen.
Ersatzbeschaffung nach 15 Jahren und 60'000 Patienten
Die Rega beschafft insgesamt sieben H145 als Ersatz für die aktuelle Mittellandflotte Typs Airbus Helicopters EC 145, welche seit 2003 im Einsatz stehen. Die sechs EC 145 bewähren sich seit 15 Jahren als zuverlässige und vielseitige Rettungshelikopter und haben bis heute rund 60'000 Patienten die dringend benötigte medizinische Hilfe aus der Luft gebracht. Ende 2016 hat die Rega die Verträge zur Beschaffung von sechs H145 unterzeichnet. Vor kurzem wurde das Projekt nun um eine siebte Maschine erweitert, die Mitte 2019 zur Flotte stossen und auf der Basis St. Gallen stationiert wird. Steigende Einsatzzahlen und der zunehmende Trainingsaufwand stellen hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit der Helikopter. Mit der Erweiterung der Rega-Flotte auf neu 18 Rettungshelikopter stellt die Rega die 24-Stunden-Bereitschaft ihrer schweizweit zwölf Einsatzbasen auch für die kommenden Jahre sicher. Für die sieben Helikopter inklusive medizinischer Ausrüstung investiert die Rega rund 60 Millionen Franken.
H145 – ein Rettungshelikopter der neuesten Generation
Der H145 ist im Vergleich zu seinem Vorgängermodell EC 145 deutlich leistungsstärker, was die Sicherheit im Einsatz zusätzlich erhöht. Im Bereich der Avionik und Navigation ist der zweimotorige H145 auf dem neuesten Stand der Technik und verfügt über ein hochmodernes Glascockpit sowie ein neu entwickeltes Avionik-System: Auf drei grossen Bildschirmen werden während des Fluges alle wichtigen Informationen für Pilot und Rettungssanitäter übersichtlich dargestellt. Der äusserst präzise 4-Achsen-Autopilot steuert nicht nur die Fluglage über drei Achsen, sondern auch die Leistung. Dank dieser «vierten Achse» kann der Helikopter selbständig an Ort und Stelle schweben, zum Beispiel bei einer Rettungswindenaktion.
Die fliegende Intensivstation
Das Einsatzspektrum der Rega-Mittellandbasen ist sehr breit: Es erstreckt sich von Verkehrs- und Freizeitunfällen über akute Erkrankungen bis hin zu intensivmedizinischen Spezialtransporten von Spital zu Spital. Die nach den Vorgaben der Rega konstruierte Kabine des H145 bietet grösstmögliche Flexibilität: Frühgeborene etwa können in der Kabine im eigenen Transportinkubator in ein Kinderspital geflogen werden. Selbst schwerstkranke Patienten an einer mobilen Herz-Lungen-Maschine werden von der Crew in der «fliegenden Intensivstation» der Rega auf dem Flug in eine spezialisierte Klinik betreut.