Schon 1957, nur wenige Jahre nach der Gründung der Rettungsflugwacht, flog die Rega mit einem Helikopter der Heliswiss im Engadin sporadisch Rettungseinsätze. Ende der Sechzigerjahre beschaffte die Rega für das Engadin eine eigene Maschine, eine Alouette III. Ab 1982 setzte die Rega auf dem Flugplatz Samedan, wo sie 1977 einen eigenen Hangar erstellt hatte, auch eine eigene Rettungsmannschaft ein.
Gute Zusammenarbeit mit dem SAC
Die Einsatztätigkeit der Engadiner Basis ist geprägt durch die saisonalen Schwankungen im Tourismus. Wintersportler und Bergsteiger auf den berühmten Gipfeln des Berninamassivs und die Kletterer in den Steilwänden des Bergells gehören zu den häufigsten Patienten. In besonderen Fällen setzt die Rega Rettungsspezialisten des Schweizer Alpenclubs SAC ein, mit denen eine sehr gute Zusammenarbeit besteht. Daneben wird die Crew zu vielen Verkehrs-, Arbeits- und Sportunfällen aufgeboten. Bei Grosseinsätzen wie Lawinenunfällen arbeitet die Basis Samedan auch mit den benachbarten Firmen zusammen, deren Helikopter dann für Transporte von Rettern und Material beigezogen werden. Zum Einsatzgebiet gehört, je nach Arbeitsaufkommen auf den benachbarten Rega-Basen, auch der nördliche Teil des Kantons Graubünden und das grenznahe Italien und Österreich.
Viele Primäreinsätze
Von der höchstgelegenen (rund 1700 Meter über Meer) Rega-Basis aus werden jährlich rund 700 Rettungseinsätze geflogen. Dabei handelt es sich fast zu 90 Prozent um so genannte Primäreinsätze, bei denen der Notarzt mit dem Rettungssanitäter zur Erstbehandlung des Patienten auf die Unfallstelle transportiert wird. Die restlichen 10 Prozent sind so genannte Sekundäreinsätze, Verlegungen von bereits medizinisch versorgten Patienten beispielsweise von einem Regionalspital in eine Zentrumsklinik.