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Notfall bei den Kleinsten

Ein Sturz vom Wickeltisch, die Hand auf der heissen Herdplatte oder Atemnot: Wie reagieren bei Notfällen mit Kindern? Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Sie sind unternehmungslustig und erkunden die Welt. Dabei überschätzen Kinder manchmal ihre Fähigkeiten und unterschätzen gleichzeitig mögliche Gefahren. Kleine Unfälle gehören zum Alltag dazu und sind auch wichtig, damit die Kleinen ein Gefühl für Risiken entwickeln können. Zum Glück ist der Schmerz häufig schnell wieder vergessen.

Viele Kinderunfälle können vermieden werden, indem Sie zu Hause und im Garten für sichere Verhältnisse sorgen. Die Ratgeber der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) bieten nützliche Tipps dazu.

Trotz aller Vorsichtsmassnahmen passiert doch manchmal etwas Schlimmeres. Handeln Sie dann bedacht und schnell – die ersten Minuten nach einem Ereignis sind oft entscheidend. Auch wenn die Sorge um das Kind gross ist: Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren – ganz nach dem Motto «Schauen, Denken, Handeln».

Bei Atemnot, Unterkühlung oder Überhitzung haben kleine Patienten wenig Reserve bis zur Entwicklung eines lebensbedrohlichen Zustands. Egal, welche Alarmnummer Sie im Notfall wählen, die verschiedenen Rettungsdienste sind untereinander gut vernetzt – professionelle Hilfe erhalten Sie überall, und Sie werden bei Bedarf innert Sekunden an die richtige Stelle weitergeleitet.

Die Rega ist für Sie da

Alarmieren Sie die Rega immer dann über die Notrufnummer 1414 oder die Rega-App, wenn Sie sofortige Hilfe durch einen Rettungshelikopter benötigen. Das ist insbesondere bei schwer verletzten, schwer erkrankten Kindern oder an abgelegenen Orten der Fall. Die Geschwindigkeit ist einer der Hauptvorteile des Rega-Helikopters und macht ihn dann zum Mittel der Wahl, wenn ein schneller und schonender Transport in ein Zentrumsspital, zum Beispiel auf einen Kindernotfall, wichtig ist. Im Zweifelsfall raten wir, besser einmal zu viel als einmal zu wenig zu alarmieren. In der Rega-Einsatzzentrale sitzen kompetente Einsatzleiterinnen und -leiter, die auch bereits am Telefon weiterhelfen können.

Für Notfälle mit Kindern haben wir für Sie Wissenswertes zusammengefasst. Dies ersetzt aber keinesfalls einen Erste-Hilfe-Kurs oder den ausführlichen Rat von Experten.

 

Stürze

Stolperfallen auf dem Boden, Raufklettern und ausgelassenes Herumrennen können zu Stürzen führen – mit Prellungen, Verstauchungen oder Knochenbrüchen. Ist Ihr Kind gefallen, beruhigen Sie es und untersuchen Sie es vorsichtig auf sichtbare Verletzungen. Ein kühlender Umschlag, Hochlagern oder ein Pflaster helfen bei Verstauchungen oder kleineren Verletzungen. Verschmutzte Wunden sollten einer Ärztin oder einem Arzt gezeigt werden. Bei schwerwiegenden Verletzungen oder Verdacht auf Knochenbrüche alarmieren Sie den Rettungsdienst.

Verschlucken

Kleine Spielzeugteile, Münzen oder Schrauben können leicht verschluckt werden und innert Sekunden zu Erstickungsgefahr führen. Auch beim Essen von Karotten, Äpfeln oder Nüssen kann es zu Notfällen kommen. Entfernen Sie nichts, was sich bereits im Hals Ihres Kindes befindet. Wenn das Kind noch atmen oder sprechen kann, lassen Sie es husten und spucken, um den Fremdkörper zu lösen. Kann ihn das Kind nicht aushusten oder ändert sich sein Bewusstseinszustand, sollten Sie es mit dem Kopf schräg nach unten halten und kräftig zwischen die Schulterblätter klopfen. Bringt das keinen Erfolg, können bei grösseren Kindern der Heimlich-Handgriff oder (bei jedem Alter) Kompressionen des Brustkorbs helfen. Atmet ein Kind nicht mehr oder ist es bewusstlos, rufen Sie sofort den Rettungsdienst.

Verbrühungen und Verbrennungen

Schon heisser Kaffee kann Kinderhaut schwer verbrühen. Auch offene Feuerstellen oder ein Grill sind Gefahrenquellen. Kühlen Sie kleinere Wundflächen während der ersten 10 bis 15 Minuten mit nicht zu kaltem Leitungswasser. Bedecken Sie die Verbrennung mit einem trockenen Tuch oder Verband und wenden Sie keine Salben an. Grossflächige Verletzungen sind vorsichtig zu kühlen, da eine daraus resultierende Unterkühlung der kleinen Patienten rasch zu einem Problem wird. In diesem Fall rufen Sie sofort den Rettungsdienst. Brandblasen sollen nicht geöffnet und mit der Haut verklebte Textilien nicht abgelöst werden.

Vergiftungen

Gefahrenquellen wie Reinigungsmittel, Medikamente und Pflanzen gibt es viele. Zeigt ein Kind Vergiftungserscheinungen, beispielsweise Erbrechen oder Benommenheit, oder hat es etwas potenziell Giftiges verschluckt, rufen Sie Tox Info Suisse (145) an. Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Atemnot, Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen sofort den Sanitätsnotruf (144) wählen.

Wichtige Alarmnummern und Apps

144: Sanitätsnotruf (bei allen medizinischen Notfällen)
145: Tox Info Suisse (bei Verdacht auf Vergiftungen)
1414: Rega
117: Polizei
118: Feuerwehr
112: europäischer Notruf

Notfall-App der Rega: rega.ch/app
Erste-Hilfe-App des SRK: verfügbar in den App-Stores

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