Gerade herbst- oder winterliche Nebel- und Hochnebellagen verhindern oft den reibungslosen Transport von Patientinnen und Patienten in ein Zentrumsspital. Der Rettungshelikopter kann zwar den Nebel von unten nach oben durchstossen, bleibt dann aber über der geschlossenen Nebeldecke „gefangen".
Die Rega arbeitet mit Unterstützung des Koordinations- und Steuerungsprogramms „CHIPS" seit Jahren an der Zulassung von GPS-gestützten Anflugverfahren zur Verbesserung dieser Situation. In zahlreichen Tests und Studien wurde der Nachweis erbracht, dass die heutige Technik die sichere Durchführung von Anflügen nach Satellit zulässt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat nun auf Gesuch der Rega das schweizweit erste GPS-Anflugverfahren für Helikopter zugelassen (vgl. Medienmitteilung des BAZL vom 27.07.2011).
Damit öffnet die Rettungsflugwacht ein neues Kapitel in der Schweizer Helikopterrettung. Rega-Chefpilot Heinz Leibundgut: „In Zukunft ist es möglich, Patienten kombiniert im Sicht- und Instrumentenflug zu transportieren. Patienten, die in Schlechtwetter- oder Hochnebellagen rasch aus höher gelegenen Gebieten in ein Zentrumsspital gebracht werden müssen, können wir in Zukunft besser helfen."
Die Rega wird ihre Helikopterpiloten innert der nächsten Jahre für den Instrumentenflug ausbilden, damit diese neuen Verfahren flächendeckend geflogen werden können. Die Gebirgshelikopterflotte der Rega wird für Instrumentenflug nachgerüstet.
Rega-Chefpilot Heinz Leibundgut: „Der nun realisierte Anflug auf das Inselspital Bern ist sehr erfreulich, aber lediglich ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Rega dankt allen Beteiligten, die diesen zukunftsgerichteten Schritt zur weiteren Verbesserung der Luftrettung ermöglicht haben."
Die Rega wird sich im Interesse ihrer Patientinnen und Patienten dafür einsetzen, dass sie GPS-gestützte Navigationsverfahren auch für den Anflug auf andere Spitäler in anderen Regionen realisieren kann.