Der Rettungshelikopter und die Flugzeuge für die Repatriierung aus dem Ausland werden zunehmend als grosse Erleichterung im Rettungswesen wahrgenommen. Was bisher unmöglich war oder tagelang dauerte, kann nun innert weniger Stunden erreicht werden. Das Gebirge ist noch immer der Hauptschauplatz, aber zunehmend wird der Rettungshelikopter auch als nützliches Mittel für die Strassenrettung entdeckt. Neue Rettungstechniken werden entwickelt; das Prinzip, so rasch wie möglich professionelle medizinische Hilfe zum Patienten zu bringen, festigt sich. Die Schweizerische Rettungsflugwacht löst sich von der Lebensrettungsgesellschaft und steht jetzt endgültig auf eigenen Beinen.
Die Einsatzmöglichkeiten werden grösser
1960
19. März: Unter Mithilfe von Fritz Bühler, dem damaligen technischen Direktor, wird die Schweizerische Rettungsflugwacht reorganisiert und vollständig von der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft losgelöst. Der Verein Schweizerische Rettungsflugwacht SRFW wird gegründet.
Die Helikopterrettung nimmt einen immer wichtigeren Platz in der Luftrettung ein. Die anfangs eingesetzten Modelle Hiller 306 und Bell 47G2 werden durch neuere Modelle mit besseren Flugleistungen ersetzt.
Im Mai führt die Schweizerische Rettungsflugwacht den ersten Repatriierungsflug ihrer Geschichte durch. Ein Patient wird mit einem Flächenflugzeug vom Typ Piaggio 166 von Châlons-sur-Marne (heute Châlons-en-Champagne) in Frankreich zurück in die Schweiz geflogen.
1965
1. März : Die Rettungsflugwacht wird per Bundesratsbeschluss zur Hilfsorganisation des Schweizerischen Roten Kreuzes ernannt.
1966
Im September findet das 1. Internationale Helikopter-Symposium der Rettungsflugwacht auf dem Eigergletscher statt. Das Rettungstau und das Horizontalnetz werden zur Bergung von Verunfallten im unwegsamen Gelände ohne Landemöglichkeit eingeführt.
Die laufenden Kosten der Helikopterrettungen übersteigen langsam die Möglichkeiten der Rettungsflugwacht. Nachdem der Bundesrat die Unterstützung durch öffentliche Gelder abgelehnt hat, wendet sich Fritz Bühler an die Öffentlichkeit: Als Dank für die Spende von 20 Franken bietet die Rettungsflugwacht Gratishilfe aus der Luft in Notfällen an. Das System der Gönnerschaft, wie es im Prinzip heute noch besteht, ist geboren.
1968
6. August: Im Urbachtal ereignet sich ein tödlicher Unfall. Während einer Rettungsaktion stürzt ein Wildhüter, der sich zur Mithilfe anerboten hatte, aus etwa 30 Meter Höhe vom Tellersitz des Knotentaus zu Tode.
20. Dezember: Die Rettungsflugwacht nimmt ihren ersten Helikopter mit Turbinenantrieb in Betrieb. Es handelt sich um einen Bell 206 A Jet Ranger mit der Immatrikulation HB-XCU.